Mein Name ist Matthias Claßen, ich bin 36 Jahre alt, seit 12 Jahren mit meiner Frau Nadine verheiratet und Vater von drei Kindern im Alter von 17, 14 und 9 Jahren. Familie bedeutet für mich Rückhalt, Verbundenheit und gemeinsame Entwicklung – Werte, die mich seit meiner Kindheit begleiten. Aufgewachsen bin ich in einer Großfamilie mit insgesamt acht Geschwistern, was mir schon früh den Wert von Zusammenhalt, Fürsorge und Verantwortung nähergebracht hat.
Schon mit 14 Jahren entwickelte ich meine Leidenschaft für die Pflege. Der Umgang mit Menschen in herausfordernden Lebenssituationen faszinierte mich, und so begann ich, mich in diesem Bereich zu engagieren. Nach meinem Zivildienst in einem Altenheim vertiefte ich meine Erfahrungen als Pflegehelfer in einem Hospiz. Dort wurde mir bewusst, wie essenziell es ist, schwerkranken und sterbenden Menschen mit Würde, Empathie und professioneller Begleitung beizustehen. Diese prägende Zeit bestärkte mich in meinem Entschluss, eine berufliche Laufbahn in der Pflege einzuschlagen.
Ich absolvierte die Ausbildung zum Gesundheits- und Krankenpfleger und sammelte erste Berufserfahrungen auf einer internistisch-onkologischen Station.
Die Arbeit mit schwerkranken Patienten zeigte mir, wie vielschichtig und fordernd die Pflege sein kann – sowohl auf fachlicher als auch auf zwischenmenschlicher Ebene. Ich erkannte, dass Pflege weit mehr ist als die medizinische Versorgung: Es geht um die ganzheitliche Betreuung, das Zuhören, das Verstehen und das Schaffen eines Umfelds, das Heilung, Trost und Würde ermöglicht.
Spezialisierung in der Intensivpflege
Mein beruflicher Weg führte mich weiter in die Intensivmedizin, wo ich mich spezialisierte und die Weiterbildung zum Fachgesundheits- und Krankenpfleger für Anästhesie und Intensivpflege absolvierte. Acht Jahre lang war ich in der Intensivpflege tätig – eine Zeit, in der ich täglich mit hochkomplexen medizinischen Herausforderungen, akuten Notfallsituationen und der emotionalen Belastung von Patienten und Angehörigen konfrontiert wurde.
Die Intensivpflege erfordert nicht nur exzellentes Fachwissen, sondern auch Entscheidungsstärke, Teamfähigkeit und einen kühlen Kopf in kritischen Momenten. Gleichzeitig habe ich gelernt, wie wichtig es ist, nicht den Menschen hinter der Diagnose aus den Augen zu verlieren. Jeder Patient bringt seine eigene Geschichte, seine Ängste und Hoffnungen mit – und genau das macht diesen Beruf so anspruchsvoll, aber auch so erfüllend.
Nach meiner Zeit auf der Intensivstation suchte ich eine neue Herausforderung und wechselte für kurze Zeit in die ambulante Krankenpflege, wo ich als Standortleiter tätig war. Doch meine Leidenschaft für die Intensivpflege ließ mich nicht los, und so übernahm ich anschließend die Stationsleitung einer interdisziplinären Intensivstation. In dieser Rolle bin ich nicht nur für die medizinische und pflegerische Qualitätssicherung verantwortlich, sondern auch für die Führung und Weiterentwicklung eines engagierten Teams.
Lehre, Fortbildung und Wissenstransfer
Parallel zu meiner praktischen Tätigkeit bin ich seit über 10 Jahren als Referent und Trainer im Bereich Palliativpflege und Intensivpflege tätig. Ich sehe es als meine Aufgabe, mein Wissen und meine Erfahrungen weiterzugeben – sei es an Pflegefachkräfte, die ihre Kompetenzen erweitern möchten, oder an Angehörige, die Unterstützung im Umgang mit schwerkranken Patienten benötigen.
Meine Schwerpunkte in der Lehre liegen in der Palliativpflege, Intensivpflege, Kommunikation in der Pflege und Resilienzförderung. Gerade im Umgang mit schwerstkranken und sterbenden Menschen ist es entscheidend, Pflegekräfte nicht nur fachlich, sondern auch emotional zu stärken. Pflege ist ein fordernder Beruf, der eine hohe psychische Belastbarkeit erfordert – umso wichtiger ist es, Strategien zu vermitteln, die helfen, mit diesen Herausforderungen umzugehen, ohne die eigene Gesundheit und Motivation zu gefährden.
Pflege als Berufung
Meine berufliche Reise ist geprägt von Fachwissen, Empathie und der tiefen Überzeugung, dass Pflege weit mehr ist als eine Dienstleistung – sie ist eine Berufung. Es ist ein Beruf, der Nähe und Distanz in Balance halten muss, der täglich aufs Neue fordert, aber auch unglaublich viel zurückgibt.
Die Möglichkeit, Menschen in den schwierigsten Momenten ihres Lebens beizustehen, sie würdevoll zu begleiten und ihnen ein Stück Lebensqualität zu ermöglichen, ist für mich eine der wichtigsten und erfüllendsten Aufgaben.
Ich setze mich dafür ein, dass Pflegefachkräfte die Wertschätzung, das Wissen und die Ressourcen erhalten, die sie benötigen, um ihre Arbeit mit Professionalität und Herzblut ausüben zu können. Denn nur, wenn wir diejenigen stärken, die täglich für andere da sind, können wir eine Pflegekultur schaffen, die nachhaltig, menschlich und zukunftsorientiert ist
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